Posse mit Gesang von Johann Nepomuk Nestroy
"Unser Held ist im Reichtum erzogen, im Überflusse aufgewachsen, in der Schwelgerei überfüttert und findet keinen Reiz mehr am Leben."
Er ist ein Zerrissener, dessen Gefühle abgestumpft, dessen ganzes Wesen ihm eine Qual ist.
Da will es der Zufall, dass er in Händel verwickelt wird; er kommt ins Gedränge mit einem niedern Handwerker, und beide stürzen im Ringen von einem Balkone. Beide werden gerettet. Da sie aber von ihrer gegenseitigen Rettung nichts erfahren, so wähnen sie, jeder einzeln, als Mörder des andern von der Gerechtigkeit verfolgt zu werden...
Das Thema könnte aktueller nicht sein: Nestroy verspottet die Bürger, die den Boden unter den Füßen verlieren. Unsere Überflussgesellschaft hat als Ausweg aus der Sinnkrise die Modekrankheit "Burn Out" anzubieten. Bei Nestroy stürzen die Herren Lips und Gluthammer real vom Balkon in den reißenden Fluss und werden so ziemlich brachial zur Neu-Orientierung gezwungen.
Regie: Ursula Ruhs
Musik: Angela Appenzeller
Bühnenbild: Konstantin Jenny
Mit: Ursula Ruhs, Kathi Schraml, Peter-Andreas Landerl, Erwin Leder, Daniel Pascal, Christian Scharrer und Michael Zintl-Reburg.